Gemälde von Friedrich Kallmorgen für das Stadtmuseum Harburg erworben

Gemaelde Kallmorgen 01 1200 - Gemälde von Friedrich Kallmorgen für das Stadtmuseum Harburg erworben
Friedrich Kallmorgen | Kopie des Original-Gemäldes von Christian Ludwig Bokelmann,
Copyright: Stadtmuseum Harburg / Archäologisches Museum Hamburg

Das Stadtmuseum Harburg ist seit März 2021 um ein interessantes historisches Kunstwerk reicher. Dank der finanziellen Unterstützung von institutionellen Sponsoren konnte ein bislang unbekanntes Gemälde des Hamburger Malers Friedrich Kallmorgen angekauft werden, der zu den führenden Künstlerpersönlichkeiten Deutschlands im späten 19. Jahrhundert zählt. Das neu erworbene Gemälde ist eine wertvolle Ergänzung für die Sammlung und wurde, aufgrund der Schließung der Räumlichkeiten der stadtgeschichtlichen Sammlung, in der Dauerausstellung des Archäologischen Museums aufgehängt.


Der Hamburger und auch der Harburger Hafen waren im 19. Jahrhundert wichtige Ausgangspunkte für die Emigration in die neue Welt. Neugier, Abenteuerlust und das Streben nach wirtschaftlichem Erfolg, aber auch die Flucht vor Krieg, Unterdrückung oder Hungersnöten ließen Millionen von Auswanderern von hier aufbrechen.

Seit langem ist das Museum im Besitz eines Gemäldes, das genau diese Situation einfängt. Es stammt von dem in Harburg geborenen Maler Christian Ludwig Bokelmann (1844-1894), und vielleicht mögen es die Eindrücke aus dem Harburger Hafen gewesen sein, die er 1894 in seinem Bild „Abschied der Auswanderer“ verarbeitet hat.

Das Gemälde ist eines der bekanntesten Werke der Sammlung des Stadmuseums Harburg.

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Christian Ludwig Bokelmann - Abschied der Auswanderer, 1894,
Copyright: Stadtmuseum Harburg / Archäologisches Museum Hamburg

Das große Gemälde zeigt in einer anrührenden Szene, wie sich Familienmitglieder voneinander verabschieden, während ein voll beladenes Pferdefuhrwerk bereitsteht, um die Auswanderer mit all ihren Habseligkeiten zum nächsten Bahnhof oder gar direkt zum Hafen zu bringen, von wo aus sich die Familie auf die beschwerliche Reise ins Ungewisse macht.

Vor wenigen Wochen tauchte nun in einem Hamburger Auktionshaus eine kleinere Version dieses Gemäldes auf, erstaunlicherweise aber nicht von der Hand Bokelmanns, sondern eines Malers, der inzwischen deutlich bekannter ist, nämlich von Friedrich Kallmorgen.
Zu seiner Zeit war Bokelmann als Professor in den Kunstzentren Berlin und Düsseldorf ein bedeutender Maler und wurde offenbar auch von Kallmorgen bewundert, so dass dieser sein Werk sogar kopiert hat, was unter Künstlern durchaus üblich war.

Friedrich Kallmorgen (1856–1924) stammte ebenfalls aus Hamburg und war u.a. 1910 Leiter der Großen Berliner Kunstausstellung. Eine seiner Vorlieben galt dem Hamburger Hafen, dem er in unterschiedlichen Ansichten und Lichtstimmungen immer wieder neue Facetten abgewann.

Das neu erworbene Gemälde ist nun – sobald das Museum wieder geöffnet ist – in der archäologischen Dauerausstellung direkt neben dem Gemälde von Bokelmann zu bewundern.


Foto / Pressemitteilung:
Archäologisches Museum Hamburg, 
Stadtmuseum Harburg


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