Die neue Zweigstelle (Dependance) des Stadtmuseums Harburg im Erdgeschoss des ehemaligen Karstadt-Hauses | Eintritt frei

Ex-Karstadt-Gebäude | Aus einem Lost Place soll Raum für "kulturelle" Zwischennutzung werden | Foto: AMH
Mitten im Herz von Harburg verwandelt sich ein ehemaliges Kaufhaus: Das Stadtmuseum zieht mit einer großen Dependance in das Erdgeschoss des einstigen Konsumtempels ein. Die Zwischennutzung der Karstadt-Immobilie ist für ungefähr acht Jahre geplant. Für die Realisierung des Projektes hat die Stadt dem Museum 300.000 Euro zugesagt.
Der Bezirk Harburg förderte bereits 2024 mit 30.000 Euro die Beklebung von 42 Schaufenstern des Gebäudes mit farbigen Folien zur Harburger Geschichte und Gegenwart.
Unter dem Namen „Planet Harburg“ präsentiert das Museum nun mehrere Ausstellungen rund um die Harburger Stadtgeschichte und lädt künftig alle Interessierten ein, den Hamburger Süden und das Museum auf neue Weise zu entdecken. Ergänzt wird die 400 Quadratmeter große Ausstellungsfläche um einen Vortrags- und Veranstaltungsraum, dessen Blickfang die historische Einrichtung des Harburger Darboven-Kaffeeladens von 1895 ist.
Geplante Ausstellungen: Harburg von oben, der verstorbene einheimische Künstler CARL IHRKE, Orte des jüdischen Lebens und die Geschichte der Friedrich-Ebert-Halle.
TERMINE
PLANET HARBURG / Kulturkaufhaus (ex-Karstadt), Erdgeschoss
DO 27 MRZ 25 | Veranstaltungsraum | Vortrag 18 Uhr: Untersuchungen von Flugzeugabsturzstellen des Zweiten Weltkrieges im Landkreis Harburg | Eintritt frei
Zeitgeschichtliche Archäologie
Während in Hamburg überwiegend Bunkeranlagen als obertägig sichtbare Denkmäler vom Luftkrieg zeugen, finden sich im Umland der Stadt verschiedenste Spuren, darunter auch Flugzeugabsturzstellen. Diese dokumentieren vor allem das Kriegsgeschehen, den -verlauf und das alltägliche Leben der Bomber- und Jägerbesatzungen und sind somit von besonderem Interesse. Im Rahmen eines eigenen Projektes stellt das Archäologische Museum Hamburg seit 2018 gezielt archäologische Untersuchungen an, die sich primär auf die Suche und Erforschung dieser Absturzstellen richten. Die gewonnenen Erkenntnisse, die den Schrecken des Krieges ungefiltert widerspiegeln, werden gesammelt und für ein zukünftiges Buchprojekt aufbereitet. Projektleiter Ole Uecker, Grabungstechniker am Archäologischen Museum Hamburg, berichtet darüber, welche Funde bei den unzähligen Prospektionen der letzten Jahre zu Tage kamen und welche Schicksale sich hinter ihnen verbergen.
HEINO JAEGER | Diorama der Jahrtausende
Das über viele Jahre im mittlerweile geschlossenen Harburger Helms-Museum (Feuerwache) aufgestellte raumfüllende, 22 Meter lange Diorama der Jahrtausende von HEINO JAEGER und Harold Müller, das in 17 Bildern die landschafts- und kulturgeschichtliche Entwicklung Harburgs von der Eiszeit bis in die 1970er Jahre zeigt, musste im Zuge der „Umgestaltung“ der Dauerausstellung (Schließung der Museumsräumlichkeiten in der Alten Feuerwache) leider an das Altonaer Museum abgegeben werden.
Jetzt ergibt sich die Möglichkeit, das Objekt nach Harburg zurückzuholen.
VIDEO | 19.02.2025 ∙ Hamburg Journal ∙ NDR
Verfügbar bis 19.02.2027
KULTURKAUFHAUS Harburg
Planet Harburg
[ ex-Karstadt-Gebäude, Erdgeschoss, Stadtgeschichte ]Öffnungszeiten
Mittwoch + Donnerstag
Samstag + Sonntag
jeweils von 10 bis 17 UhrEintritt frei
Neben dem Erdgeschossbereich „Planet Harburg“ könnte zukünftig das ganze Kaufhaus Raum bieten für frische Impulse in der Harburger Innenstadt: Ob Ausstellungen, temporäre Ateliers, Veranstaltungen oder Pop-Up-Stores – das seit Juni 2023 leerstehende Gebäude soll sich mit einer kreativen Zwischennutzung zu einem attraktiven Standort entwickeln. Bislang sind allerdings lediglich Flohmärkte angedacht.
Die Harburger Off-Kulturszene ist bislang NICHT in die Planungen eingebunden.
Der Name „Planet Harburg“ erinnert an die Kultur-Website „netplanet Harburg“ 🙂 (den Vorläufer dieser Website), lehnt sich aber an das Jupiter Kreativkaufhaus am Hamburger Hauptbahnhof an. Das ehemalige Karstadt-Sport-Gebäude wurde zum Kreativplaneten „Jupiter“ umfunktioniert. Kreative Köpfe bespielen das Haus mit Kunst, Musik, Design und Aktionen auf sechs Etagen. Der Eintritt ist frei. Das Jupiter ist Deutschlands größte innerstädtische Zwischennutzungsfläche für Kreative. Möglich gemacht wird das Projekt über das Programm Frei_Fläche und den Fonds für kreative Zwischennutzung, den der Senat 2021 beschlossen und mit mehreren Millionen Euro ausgestattet hat.

Kultur-Website "netplanet Harburg" | Screenshot aus dem Jahr 2013
In diesem Zusammenhang interessant:
Start eines Dialogprozesses zur gemeinsamen Gestaltung der kulturellen Zukunft des Bezirks.
Bezirksversammlung Harburg und Bezirksamt Harburg laden Kulturschaffende, interessierte Bürger:innen und Vertreter:innen aus Politik sowie Verwaltung zum ersten (von 4 geplanten) Runden Tisch Kulturpolitik ein.
Runder Tisch Kulturpolitik Nr.1
DO 20 FEB 25, 14 – 18 Uhr
Quartiershaus »de Stuuv«, Ohrnsweg 50d, 21149 Hamburg
Um Anmeldung bis Mittwoch, 12. Februar 2025 via E-Mail an [email protected] wird gebeten.