FRIEDER HALLER | Good Times, Bad Timing

Frieder Hallers Einzelausstellung im Kunstverein Harburger Bahnhof ist als szenische Installation angelegt, die durch Kollaborationen mit Simon Mielke und Alison Yip ergänzt wird. Eintritt frei.

Frieder Haller Screenshot 24 7 ist kein Leben 2 - FRIEDER HALLER | Good Times, Bad Timing
Frieder Haller | Screenshot: 24/7 ist kein Leben

Von der Unmöglichkeit einer schönen Küche

Frieder Hallers gleichnamige erste institutionelle Einzelausstellung ist als szenische Installation angelegt, die durch Kollaborationen mit Simon Mielke ( zuletzt waren seine Werke 2020 als Teil der Einzelausstellung von Phung-Tien Phan im Kunstverein Harburger Bahnhof zu sehen ) und Alison Yip ( war 2019 im Rahmen von HI VENTILATION im Kunstverein Harburger Bahnhof zu sehen ) ergänzt wird.

Teil der Kunstschau ist die Premiere von „24/7 ist kein Leben“, dem letzten Teil der Filmtrilogie „Good Times, Bad Timing“, die erstmals komplett gezeigt wird. Gemeinsam mit den vorherigen Teilen ARCHITECTURE (2019) und SCUM SCAM SCUM (2021) entfalten sich hier dramatisch-humorvolle, surreale Kammerspiele, die normative Strukturen und Dynamiken von Beziehungen in (post-)modernen Gesellschaften dekonstruieren.


Frieder Haller (*1987 in Freiburg)

lebt und arbeitet in Berlin und Essen. Er studierte Philosophie und Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig von 2008 bis 2011 und anschließend Fotografie an der Folkwang Universität der Künste in Essen bei Prof. Gisela Bullacher und Prof. Christopher Muller. Im Jahr 2014 gründete er als Mitglied des Künstler:innenkollektivs New Bretagne den Ausstellungsraum Belle Air und co-kuratierte dort seitdem zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen. 2015 verbrachte er als Stipendiat des Landes NRW ein halbes Jahr an der Cité des Arts in Paris.

Hallers Arbeiten sind Gratwanderungen zwischen dem Komischen, Grotesken und Tragischen. Lineare Erzählformen werden immer wieder durch surreale Momente sabotiert, die Humor und Instabilität als tragende Elemente in die Filme einbringen. Hallers Figuren schwanken zwischen bemitleidens- und verachtenswert. Sie sprechen in Samples aus Songtexten, Filmen oder Zitaten aus Hallers eigenem Umfeld, die Vertrautheit und Befremdung wachrufen. Als Charaktere sind sie durchdrungen von Langeweile, emotionaler Kälte, Dekadenz und Distinktionswillen und doch streben sie nach Liebe und Intimität.

Frieder Haller auf VIMEO vimeo.com/user69810668


Kunstverein Harburger Bahnhof
Im Fernbahnhof über Gleis 3 & 4

www.kvhbf.de

FRIEDER HALLER | Von der Unmöglichkeit einer schönen Küche

Ausstellung: bis 06. August 2023

FR 21.04.23 | 19 Uhr: Eröffnung mit Musikprogramm

SA 22.04.23 | ab 18 Uhr: Lange Nacht der Museen mit Performances von Emily Pope und Stella Rossié & Nicola Gördes

19:00 Uhr bis 19:30 Uhr
Emily Pope: The Moment You Move Is The Moment You Comply
20:00 Uhr bis 01:00 Uhr
Stella Rossié & Nicola Gördes: 1 Kuss = 1€

Öffnungszeiten:
MI – SO von 14 – 18 Uhr
Eintritt frei

Der Kunstverein Harburger Bahnhof versteht sich als lebendiger Kunstraum im Süden Hamburgs, der sich der jungen Hamburger Kunstszene ebenso verpflichtet fühlt wie den internationalen Entwicklungen der aktuellen Kunstproduktion. Seit seiner Gründung 1999 befindet sich der Kunstverein im ehemaligen Wartesaal der 1. und 2. Klasse, des 1897 in Betrieb genommenen Bahnhofs. Er ist Präsentations- und Produktionsort für junge lokale, nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler und ein offen zugänglicher Raum für alle interessierten Besucher:innen (der Eintritt zu den Ausstellungen und Veranstaltungen ist traditionell frei).

Sei 2019 werden auch erstmals vier Wandvitrinen in das Ausstellungsprogramm des Kunstvereins mit einbezogen, die sich auf Gleis 3 und 4 als jederzeit öffentlich zugängliche Ausstellungsflächen befinden. Für diesen neuen Spielort werden über das Jahr immer wieder Projekte realisiert, die sich konkret mit der Bahnhofsrealität und ihren zeitlichen, infrastrukturellen, emotionalen und sozialen Gefügen auseinandersetzen.



Vitrinen Gleis 3 / 4

22.4.–25.6.2023

Olga Krylova & Mariia Vyshedska
Träume / Wie Hamburg versucht, meine Heimat zu werden

FR 21.04.23 | 19 Uhr: Eröffnung

Die Ausstellungen der Künstlerinnen Olga Krylova und Mariia Vyshedska zeigen Arbeiten, die im Rahmen der INTRO-Residency entstanden sind.

Vyshedska arbeitet als Künstlerin und freiberufliche Illustratorin für Kinderbücher und Raumgestaltung. Für die fortlaufende Serie #adaptionreality unternimmt Vyshedska fotografische Erkundungstouren, derzeit durch die Hauptstädte aller deutschen Bundesländer. Die Fotografien dienen als Grundlage für digitale und analoge Zeichnungen. In der Ausstellung werden Ansichten aus Hamburg gezeigt. Viel drastischer wird das Thema der Adaption in einem sehr persönlichen Comic von Vyshedska verhandelt, der die letzten Tage in der Ukraine und die Flucht nach Deutschland thematisiert.

Die künstlerische Praxis von Krylova reicht von traditioneller Malerei bis zu Street Art. In den Vitrinen überträgt sie diese Praxis auf den Ausstellungsort, indem die Rückwände zum Maluntergrund werden. Die großflächige Malerei einer Frau mit Katzen ist die Reproduktion von einer Arbeit, die Krylova in der Ukraine zurücklassen musste. Zwei Leinwandarbeiten verbinden Symbole von Militär und Frieden. Zu sehen ist u.a. das größte Frachtflugzeug der Welt mit Beinamen „Mriya“ (Traum), das in der ersten Kriegswoche bei einem russischen Angriff zerstört wurde.


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