120 Jahre Harburger Rathaus

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120 Jahre Harburger Rathaus in 2012 | Abb: Postkarte ca. 1900

Das Harburger Rathaus feierte 2012 seinen 120. Geburtstag. Der Backsteinbau nach Entwürfen von Christoph Hehl im Stile der flämischen Renaissance besitzt eine prachtvoll geschmückte Fassade, die sich in einen vorspringenden Mitteltrakt und zwei kleinere Seitenrisalite gliedert.


Die Ausstellung im Rathaus portraitierte bis zum 2.11.2012 auf insgesamt zwanzig Schautafeln die bewegte Geschichte des Gebäudes seit 1892. Gezeigt wurden neben Aufnahmen aus verschiedenen Epochen auch historische Postkarten und Artikel der Harburger Anzeigen und Nachrichten (HAN).

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Abb.: Carl Ihrke

120 Jahre Harburger Rathaus

Das Harburger Rathaus wurde ab 1889 nach Plänen von Christoph Hehl im Stil der Neorenaissance errichtet. Am 10. Oktober im Jahr 1892 waren alle Bauarbeiten abgeschlossen und es fand in diesem Monat auch die offizielle Einweihung mit Festprogramm, Rathausbesichtigung sowie Feuerwerk durch den damaligen Oberbürgermeister Julius Ludowieg statt. Von der Grundsteinlegung bis zur vollständigen Übernahme des Gebäudes durch die städtischen Mitarbeiter und Behörden vergingen 33 Monate.

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Otto Ewerien - Das zerbombte Harburger Rathaus [ November 1944 ]
Helms-Museum, Hamburg-Harburg

Das Harburger Rathaus steht heute am dritten Standort in der Stadtgeschichte. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges zerstörten Bomben den Mittelteil und Südflügel, das Dachgeschoss brannte völlig ab und der Uhrturm stürzte zusammen. Ein Jahr nach Kriegsende begann der fast siebenjährige, leicht veränderte Wiederaufbau der beiden Teile.

Bis zum 100-jährigen Jubiläum des Rathauses im Jahr 1992 wurde der Rathausplatz mit Grünanlagen verschönert, der große Sitzungssaal renoviert und umgebaut sowie der Rathausbrunnen eingeweiht. Seit 1992 zieren elf 1,30 Meter hohe Steinobelisken die Vorderseite des Rathauses. Mit einer Grundsanierung der Rathausfassade sowie der Installation von Lichtpunkten und Bodenstrahlern am Rathaus wurden ab 2002 weitere, neue Akzente gesetzt.

Heute ist das Harburger Rathaus nach wie vor Mittelpunkt des kommunalen Lebens im Bezirk. Es beherbergt das Büro des Bezirksamtsleiters sowie einen kleinen Teil der Harburger Verwaltung.


VIDEO | Fabian Pleiser (Geschichtswerkstatt Harburg) mit Informationen zum Großen Saal des Harburger Rathauses


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Die Fassade des Rathauses besteht aus gefugtem Backsteinbau im Stile der flämischen Renaissance. Der Hauptbau gliedert sich in einen vorspringenden Mitteltrakt („Risalit“) und in zwei kleinere „Seitenrisaliten“ mit jeweils einem Turm. Die Fassade des mittleren und rechten Flügels ist mit zahlreichen Ornamenten in Form von Blatt- und Rankwerk geschmückt. Am Bau sind außerdem einige groteske Masken zu finden, die das „Böse“ schlechthin symbolisieren und dieses so vom Bau fernhalten sollen.

An der Stelle des ehemaligen Harburger Wappen befindet sich seit dem Wiederaufbau des Rathauses die ehemalige Turmuhr. Das Uhrwerk befindet sich in einem verschlossenen Bretterhäuschen auf dem Dachboden des Rathauses. Der große Sitzungssaal weist als besonderes Merkmal drei großflächige Fenster auf, die mit Glasmalereien verziert sind: Das linke Fenster symbolisiert den Wiederaufbau. In dem großen Sitzungssaal tagt jeden Monat die Bezirksversammlung Harburg.

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Harburger Rathaus im Oktober | Foto: Jens Ullheimer

Harburger Rathausplatz 1, 21073 Hamburg


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